Seminar W20/21 | Holz

Anna-Lena Wallner & Farina Laura Woest


LANDHANDEL

Die Auseinandersetzung mit dem nachhaltigen Baustoff Holz bildet die Grundlage für die Entwicklung eines kleinen Verkaufspavillons für land- bzw. forstwirtschaftliche Erzeugnisse in Südfinnland. Das Konzept des Direktverkaufs wurde durch bereits existierende Vertriebe in der Umgebung erfolgreich erprobt. Der etwa 60 qm große Landhandel ist an einer der wichtigsten Verbindungsstraßen der Region verortet und dient den umliegenden Bauern als Verkaufsfläche für lokal produzierte Forstprodukte. Hierfür wird das Gebäude in zwei, den Produkten entsprechende Bereiche gegliedert: einerseits gibt es einen offenen, lediglich überdachten Bereich, welcher der Lagerung und Bereitstellung von Brennholz dient. Der geschlossene Bereich ist Präsentations- und Verkaufsfläche für die weniger robusten Erträge des Waldes: hier werden frische Beeren und Pilze angeboten, die saisonbedingt auch in diverser verarbeiteter Form erworben werden können. Entsprechend ergänzt wird das angebotene Sortiment durch thematisch passende Produkte, wie beispielsweise Zündhölzer, Gelierzucker oder Gewürze, die der eigenen Weiterverarbeitung dienen. Der unbebaute Teil des erhaltenen Sockels soll neben seiner Funktion als Aufenthalts- und Rastfläche auch einen produktiven Nutzen inne haben. Im vorgeschlagenen Konzept dient diese Fläche als zusätzliche Anbaufläche für verschiedene Beeren, Knollengewächse, Kräuter oder Salate und ergänzt so die zum Verkauf angebotenen Produkte und erhöht die Attraktivität des Ortes. Zur Bewässerung der Beete wird die Gebäudeentwässerung so geplant, dass anfallendes Regenwasser gesammelt werden kann. Erreichbar ist der Landhandel über die ursprüngliche Zufahrt des Grundstücks, die gleichzeitig Platz für Kundenparkplätze bietet. Der Niveauunterschied zu dem, etwa einen Meter erhöht liegenden Landhandel, kann über große, dem vorhandenen Sockel in ihrer Materialität ähnliche Treppenstufen überwunden werden. Ein barrierefreier Zugang - besonders für die Anlieferung der Produkte - ist von der südwestlichen Seite des Gebäudes aus möglich. Hier wurde die vorhandene Sandstraße aus der angrenzenden Nachbarschaft verlängert und endet auf dem gleichen Niveau wie das Plateau in einem größeren Wendeplatz. Die einzelnen Bestandteile des Gebäudes können zu großen Teilen bereits im Werk vorgefertigt werden. Hierfür werden baugleiche Wand- und Deckenelemente gefertigt, die sich lediglich in ihrer Ausformulierung entsprechend ihrer Funktion unterscheiden. Um die Transportmaße einzuhalten und dennoch den Arbeitsaufwand vor Ort so gering wie möglich zu gestalten, werden die insgesamt 20 Wandmodule und die 24 Dachmodule in der Halle bereits zu Doppelmodulen verschraubt. Vor Ort werden zunächst die Wandmodule auf dem gegossenen Betonfundament montiert, bevor die Dachmodule untereinander, und anschließend mit den bereits stehenden Wandelementen verbunden werden.